Zur Vermittlung der Ergebnisse des Berichts des Migrationsrats, haben das österreichische Innenministerium (BMI), das International Centre for Migration Policy Development (ICMPD) und die Pädagogische Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) im Jahr 2017 die gemeinsame Initiative GEMEINSAM.VIEL BEWEGEN ins Leben gerufen.
Ziel der Initiative ist die Versachlichung des Diskurses durch Auseinandersetzung. Migrationspolitik ist Kommunikationspolitik. Empathie und Verständnis für unterschiedliche Positionen, aber auch Weitblick und Verantwortung sind unverzichtbar, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen und Chancen zu nützen. Wir alle gestalten Migration. Das Bewusstsein für eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung für Migration ist bereits ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Migrationspolitik.
Mit der Initiative sollen die Inhalte des Berichts des Migrationsrats interaktiv und altersgerecht für Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene greifbar gemacht werden.
Die Entwicklung sämtlicher Angebote wurde von der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich pädagogisch-didaktisch begleitet und durch das Bundesministerium für Inneres finanziert.
Durch Mobilität, neue Kommunikationsmöglichkeiten und transkontinentale, gemischte Migrationsströme sehen wir uns im Bereich der Migration mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert. Nicht nur Migrierende sind von den Auswirkungen von Migration betroffen. Auch die Aufnahmegesellschaft und die im Herkunftsland Verbliebenen sind gefordert. Denn Migration bringt Chancen, aber auch Risiken.
Die Tatsache, dass Migration alle Politikbereiche beeinflusst, sowie auch umgekehrt, macht Migrationspolitik zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Für eine moderne, gesamtstaatliche Migrationspolitik ist es erforderlich, Migration nicht isoliert zu betrachten, sondern auch in Kontext mit den großen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit zu sehen.
Österreich soll unter Berücksichtigung globaler Verantwortung ein sicherer und stabiler Staat bleiben, in dem man in Freiheit und Wohlstand leben kann.
Seit 2014 haben der Migrationsrat und die Migrationskommission unter Beteiligung relevanter staatlicher und nichtstaatlicher Akteure wichtige Grundlagen für eine gesamthafte und gesamtstaatliche Migrationspolitik erarbeitet. Diese Vorarbeiten fließen in den aktuellen Prozess einer gesamtgesellschaftlichen Beteiligung ein.
Die wesentliche Grundlage für die gesamtstaatliche Migrationsstrategie liefert der Bericht des unabhängigen und weisungsfreien „Migrationsrats für Österreich“, der im Zeitraum von 2014 bis 2016 unter dem Vorsitz von Prof. Paul Lendvai tätig war. Es wurden die Ursachen, Auswirkungen und der Einfluss von Migration auf die unterschiedlichen österreichischen Systeme und auch der Einfluss dieser Systeme auf Migration betrachtet.
In zehn Kapiteln geht es unter anderem um Bildung, Gesundheit, öffentliche Sicherheit, Diversität, Arbeit und Perspektiven von Migration in den Herkunftsregionen.